Wie du im Buch erfahren konntest, ist das Sammeln an Flugstunden eines der größten Hindernisse für junge Piloten, um sich überhaupt bei einer Airline bewerben zu können.
Daher wollen wir einmal schauen, wie du Flugstunden sammeln kannst und dabei möglichst wenig Geld für eine Flugstunde bezahlen musst.
1. Fluglehrer
Als Fluglehrer kannst du anderen angehenden Piloten das Fliegen beibringen. Das hat für dich zwei Vorteile. Du sammelst kostenlos und schnell viele Flugstunden und durch das Vermitteln deiner Fähigkeiten lernst du selber noch dazu. Außerdem kann dir deine Zusatzqualifikation auch bei der Bewerbung bei einer Airline einen Bonus verschaffen.
Es gibt auch Flugschulen, die die Pilotenausbildung inklusive Fluglehrer anbieten, sodass du nach zwei Jahren deine 1500 Flugstunden gesammelt hast.
flyingacademy.com/pilot-training/ab-initio-faa/faa-0-1500/
2. Bannerflüge
Um Bannerflüge durchführen zu dürfen benötigst du weniger Stunden als bei manch anderen Jobs. Auch wenn es einfach aussieht, brauchst du gewisse zusätzliche Flugfähigkeiten. Wenn du Glück hast, fliegst du oft über Wasser, Stränden oder über Sportevents.
3. Segelflugzeuge schleppen
Als Pilot des Flugzeuges, das Segelflieger nach oben schleppt, musst du nicht nur dein eigenes Flugzeug fliegen, sondern musst auch immer die Flugeigenschaften des Segelfliegers beachten. Flugstunden sammelst du zwar, aber du fliegst immer nur 5 bis 10 Minuten pro hoch geschleppten Flieger. Da dauert es einige Zeit, bis du auf deine Stunden kommst. Auf der anderen Seite sammelst du die Stunden kostenlos.
4. Flüge für Fallschirmspringer
Hier benötigst du einen CPL, denn du beförderst Passagiere in deinem Flugzeug. Du musst ständig deine Fallschirmspringer und dein Flugzeug unter Kontrolle haben. Deine Flugstunden sammeln sich nur langsam, denn deine Flugzeugzeit, für einmal hoch und wieder runter, beträgt nur 10 bis maximal 20 min. Dafür sind die Stunden auch hier kostenlos.
5. Sightseeing-Flüge
Sobald du einen Pilotenlizenz besitzt, wirst du von deinen Freunden und Bekannten angesprochen, ob du nicht mit ihnen fliegen gehen kannst. Am besten noch am Strand entlang in den Sonnenuntergang, über das eigene Haus, die alte Heimat oder besondere Orte, wie den Grand Canyon. Solche Touren bringen dir einige Flugstunden. Bei den Kosten musst du jetzt aufpassen. Mit einem PPL darfst du die Kosten nur zu gleichen Teilen auf alle Insassen aufteilen. Also du musst einen gleich großen Anteil der Kosten selbst tragen. Mit einem CPL darfst du Sightseeing-Flüge durchführen, ohne dass du selber Kosten trägst. Aber du darfst die Touren nicht selber anbieten. Das muss die Flugschule für dich übernehmen, bei der du angestellt bist.
6. Flüge für Fotografen
Es gibt viele Fotografen, die Luftaufnahmen von Gebäuden, Häusern und Landschaften für ihre geschäftlichen Zwecke, aufnehmen. Dafür brauchen sie einen Piloten. Die Flüge können sehr aufregend, aber auch sehr eintönig sein. Wie auch bei den Sightseeing-Flügen kommt es bei den Kosten auf deine Lizenz an. Beim PPL musst du einen Teil der Kosten selber tragen, beim CPL wäre es möglich kostenfrei Stunden zu sammeln.
7. Häng am Flugplatz rum
Dabei bekommen gerade neue Piloten und Inhaber eines PPLs oft gute Gelegenheiten Flugstunden zu sammeln. Piloten und Flugzeugbesitzer triffst du nur auf dem Flugplatz und viele nehmen dich einfach auf ihren Flügen mit. Da kannst du in dem ein oder anderen, sehr interessanten Flugzeug mitfliegen und nebenbei Flugstunden sammeln. Du musst nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
8. Safety Pilot
Viele Piloten fliegen gerade mal ihre minimalen Flugstunden, die sie zum Lizenzerhalt benötigen. Damit sie sich sicherer fühlen, nehmen einige gerne einen weiteren Piloten mit. Biete dich als Safety Pilot an und sammle so ebenfalls Flugstunden. Dafür hilft es auch, wie eben beschrieben, am Flugplatz abzuhängen und dort in Kontakt mit anderen Piloten zu kommen.
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Guten Abend!
Ich bin mehr durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen und eine Frage kam in mir auf. Sie schreiben, dass man als Safety Pilot Flugstunden sammeln kann. Ich bin seit September 2019 im Besitz der PPL(A) Lizenz und habe ca. 225 Stunden als PIC gesammelt. Ein befreundeter Pilot, ebenfalls PPL, fragte mich, ob ich ihm als Safety Pilot zur Seite stehen kann, denn er hatte in den vergangenen Jahren nicht wirklich Zeit seine Mindeststunden für die Verlängerung zu fliegen und fühlte sich unsicher.
Wie ist das mit den Flugstunden, ist es tatsächlich möglich, dass ich mir diese ebenfalls notieren kann? Er war PIC, saß links, ich Safety, saß rechts. Leider konnte ich nicht wirklich etwas dazu im Internet finden. Es wäre natürlich nicht Lebensnotwendig, aber 12 Stunden mehr oder weniger sind ja dann doch nicht zu verachten, wenn es möglich ist.
Ich wäre Ihnen für eine kurze Antwort und Erläuterung sehr dankbar.
Viele Grüße aus Thüringen
Rocco Kirves
Guten Abends Rocco,
erst einmal sorry für die verspätete Antwort. Durch Corona mache ich gerade nicht viel an meiner Seite.
Dennoch möchte ich dir deine Frage beantworten, so weit ich sie beantworten kann.
Zunächst, es kann sich immer nur einer die PIC Stunden aufschreiben. Um PIC Stunden zu loggen musst du auch links sitzen. Sonst sind es keine PIC Stunden. Es sei denn, du bist Instruktor und dir darfst von rechts fliegen. So viel kann ich dir mit Sicherheit sagen. Ein Freund von mir hat auch sehr viele Stunden gesammelt, in dem er mit jemandem mitgeflogen ist. Jedoch hatte er da schon seine Instruktor-Lizenz.
In dem Beitrag habe ich den Punkt mitaugenommen, da du in jedem Fall viel Erfahrung sammeln kannst, wenn du als SafetyPilot mitfliegst. Die Stunden kannst du dir zwar aufschreiben, aber sie zählen nicht als PIC.
Um ganz sicher zu gehen, würd ich noch mal bei einer Flugschule nachfragen.
Hoffe konnte dir etwas weiterhelfen.
Beste Grüße
Fabian