Pilot werden in 11 Schritten
Viele Menschen träumen nur davon. Aber nur wenige Menschen verfolgen den Traum und dürfen ihn wirklich leben. Wenn du nicht nur davon träumen möchtest, sondern Pilot als dein Beruf siehst, führt dich dieser Guide bis ins Airline-Cockpit. Ich erkläre dir in 11 Schritte, wie du ohne Flugerfahrung Airline Pilot werden kannst.
1. Mach einen Erfahrungsflug und lerne den Pilotenjob kennen.
In vielen Berufen kannst du ein Praktikum oder einen Probearbeitstag machen, um dir den Beruf einmal genauer anzuschauen.
Leider gibt es das nicht für den Pilotenberuf. Du weißt erst hinter her so richtig, wie der Job wirklich aussieht und was da alles auf dich zukommt.
Du müsstest also erst Pilot werden, um dann festzustellen stellen, ob du den Beruf wirklich machen möchtest.
Natürlich solltest du dich ausführlich über den Beruf informieren. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, wie du recht nah an die Arbeit im Cockpit heran kommst.
Beispielsweise könntest du einen Erfahrungsflug bei einer Flugschule buchen.
Ein erfahrener Fluglehrer wird dann mit dir fliegen. Du siehst, wie die Flugvorbereitungen ablaufen und wie der Funkverkehr funktioniert.
Das Starten und Landen wird er oder sie dann übernehmen. Aber in der Luft kannst du das Steuer übernehmen.
Zudem wirst du die Aufgaben und Abläufe im Cockpit kennenlernen.
Auch wenn dies ein Flug in einem kleinen Flugzeug ist, findest du viele Teile dieser Arbeit auch im Airline-Betrieb wieder.
In der Regel wird dich das zwischen 100€ bis 250€ kosten. Aber es wird eine gute Erfahrung sein und dir den Beruf deutlich näher bringen.
Möglicherweise hast du schon sehr konkrete Vorstellungen vom Piloten-Job und du möchtest unbedingt Pilot werden.
Dennoch möchte ich dir im nächsten Schritt noch etwas anderes ans Herz legen.
2. Überlege dir, ob du eine Ausbildung oder ein Studium machst.
Eine Ausbildung oder ein Studium sind keine Voraussetzungen als Airline-Pilot. Dennoch solltest du darüber nach denken.
Und dies hat zwei Gründe.
Baue dir ein zweites Standbein auf.
Als Pilot hängt deine ganze Karriere an deiner Gesundheit.
Damit du als Pilot arbeiten darfst brauchst du ein sogenanntes medizinisches Tauglichkeitszeugnis.
Wird dir dieses von deinem Flugmediziner nicht mehr erteilt oder entzogen, ist deine Pilotenlaufbahn vorbei.
Dann ist es gut noch ein zweites Standbein zu haben.
Studium oder Ausbildung helfen dir einen Job als Pilot zu bekommen
Einige große Airlines (gerade in Amerika) sehen es gerne, wenn Kandidaten einen Hochschulabschluss haben.
Damit zeigst du den Airlines, dass du Disziplin hast und auch die Herausforderungen eines akademischen Studiums meistern kannst.
Kleinere regionale Airlines legen meistens weniger Wert auf ein Studium.
In Europa interessiert es meistens keine Airline, welche Zusatzqualifikationen du noch mitbringst.
Aber manchmal hilft dir eine Ausbildung oder ein Studium trotzdem. Manche Piloten möchten neben der Tätigkeit im Cockpit auch Tätigkeiten im Unternehmen übernehmen. Dann sind zusätzliche Qualifikationen sehr hilfreich.
Zudem finden nur die wenigsten Piloten direkt nach der Ausbildung einen Job. Viele Piloten finden erst nach mehreren Monaten oder Jahren eine Airline, die sie einstellt.
Findest du also bei keiner Airline einen Job, hast du auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen.
Ich kenne Piloten, die im Supermarkt für 450 € im Monat gearbeitet haben, weil sie keine andere Ausbildung oder Studium hatten.
Daher solltest du dir über deine zusätzlichen Qualifikationen auf jeden Fall Gedanken machen.
Diese Überlegungen können auch maßgeblich deinen Weg ins Cockpit beeinflussen.
3. Überlege dir deinen Weg gut, wie du Pilot wirst
Während es bei vielen Berufen oftmals nur den einen Weg gibt, ist dies bei Piloten anders. Dir stehen viele Wege offen.
Du kannst deine Ausbildung direkt an einer Flugschule, über eine Universität mit Flugschule, bei einer Airline oder bei Militär durchlaufen.
Letztendlich wirst du immer an einer Flugschule ausgebildet. Aber die Wege und die Flugschulen sind dennoch sehr unterschiedlich.
Bevor wir auf die einzelnen Möglichkeiten eingehen, müssen wir noch kurz auf entscheidende Unterschiede eingehen.
Denn nicht jede Option wird dich sofort ins Airline Cockpit bringen.
Das liegt beispielsweise an der Lizenz, die dir bei den einzelnen Flugschulen angeboten wird.
Welche Lizenz brauchst du, um Pilot zu sein?
Als Pilot brauchst du eine gültige Fluglizenz.
Es gibt aber nicht nur eine Pilotenlizenz, sondern es gibt mehrere unterschiedliche Lizenzen. Und nicht jede Flugschule bietet dir eine Ausbildung für jede Lizenz an.
Als Airline Pilot benötigst du die höchste aller Lizenzen - die Airline Transport Piloten Lizenz (Abkürzung ATPL).
Es gibt aber weltweit keine Ausbildung, die dich in einer Ausbildung bis zur Airline Piloten Lizenz schulen kann. Warum das so ist, wirst du später hier noch erfahren.
Daher erwirbst du die Airline Piloten Lizenz in mehreren Schritten.
In der Regel machst du erst eine private Piloten Lizenz (PPL). Dann machst du eine kommerzielle Piloten Lizenz (CPL). Zudem erwirbst du in weiteren Schulungen nach und nach weiteren notwendigen Berechtigungen. Dadurch erweiterst du deine Lizenz immer mehr.
Am Ende kannst du dann eine Airline Pilot Lizenz (ATPL) erwerben.
Wie die Ausbildung zu einer Lizenz verläuft, ist dabei abhängig von deiner Flugschule.
Flugausbildung in Teil- oder Vollzeit?
Die nationalen Luftfahrtbehörden geben vor, wie eine Pilotenausbildung abzulaufen hat. Oft gibt es aber mehrere Wege.
Der größte Unterschied liegt darin, ob du die Ausbildung in Teilzeit oder Vollzeit durchläufst.
Manche Flugschulen werden dir beides anbieten. Andere Flugschulen können dir hingegen nur Teilzeit oder nur Vollzeit anbieten. Wenn du deine Ausbildung in Teilzeit machen möchtest, könntest du nebenbei noch arbeiten, um die Ausbildung zu finanzieren.
Überleg dir daher ob du die Ausbildung in Vollzeit oder Teilzeit durchlaufen möchtest. Dementsprechend kannst du zwischen den verschiedenen Flugschulen wählen.
Pilot werden an der Universität
In manchen Ländern (beispielsweise in den USA, Australien und teilweise in Europa) gibt es Universitäten und technische Schulen, die dir ein Studium mit Pilotenlizenz anbieten. Du bist also Student und machst zusätzlich deine Fluglizenz.
Manche von ihnen haben sogar eigene Flugzeuge und sind direkt an einem Flugplatz angeschlossen. Während andere mit lokalen Flugschulen kooperieren.
Machst du deine Pilotenausbildung an einer Universität, hast du anschließend einen Hochschulabschluss und eine Pilotenlizenz.
Durch den Abschluss hast du in jedem Fall einen Vorteil für deine Beruflichekarriere, gegenüber einer Airline-Ausbildung.
Direkt Pilot bei einer Airline-Piloten werden
Manche Airlines bilden ihre Piloten selber aus.
Diese Ausbildungsprogramme nennen sich Ab-Initio- oder Cadet-Programme. Hier bewirbst du dich ganz ohne Fluglizenz und Vorerfahrung. Die Aufnahmekritereien bestimmen jedoch die Airlines selbst.
Du durchläufst dann das Auswahlverfahren und nur geeignete Kadnidaten werden ausgewählt.
Erhältst du einen der begehrten Plätze, bildet dich die Airline an ihrer eigenen Flugschule aus. Hat sie keine eigne Flugschule, kooperiert sie mit einer renommierten Flugschule.
In jedem Fall kannst du dir die Flugschule hier nicht aussuchen.
Zudem verlaufen die Ausbildungen immer in Vollzeit. Das heißt, du hast keine Zeit nebenbei zu studieren oder zu arbeiten. Aber der Vorteil ist, dass du anschließend direkt im Airline-Cockpit sitzt.
Die Airlines wollen dich also so schnell wie möglich für ihre Flugzeuge ausbilden. Du verpflichtest dich sogar, dass du anschließend bei dieser Airline fliegen wirst.
Diese Verpflichtung ist ähnlich wie beim Militär. Wobei du dir hier sehr genau überlegen musst, ob du die Verpflichtung eingehen möchtest.
Pilot beim Militär werden
Zumal es nicht ganz einfach ist beim Militär zum Piloten ausgebildet zu werden.
Bevor du dich als Pilot bewerben kannst, musst du einen bestimmten Rang erlangt haben. Erst danach kannst du dich bewerben und die Aufnahmetest durchlaufen.
Abhängig von deinem Land musst du dich für einige Jahre verpflichten beim Militär zu bleiben, damit sie dich wirklich ausbilden. Das musst du dir also gut überlegen.
Möchtest du diese Verpflichtung nicht eingehen und alle anderen Optionen, bleibt dir nur noch die Option die Pilotenausbildung an direkt an einer Flugschule zu beginnen.
4. Wähle eine geeignete Flugschule aus
In jedem Land gibt Flugschulen. In machen Ländern ist aber eine bessere Infrastruktur vorhanden als in anderen Ländern.
Die USA hat eine sehr gute Infrastruktur und die weltweit größte Luftfahrtindustrie. Somit werden in den USA weltweit am meisten Piloten ausgebildet.
Aber egal welche Flugschule du dir anschaust, alle wollen dich gern ausbilden. Denn eine Pilotenausbildung ist teuer und sie müssen ein teueres Produkt bewerben.
Du bist also Kunde und dir muss eine teure Ausbildung so gut wie es nur geht verkauft werden.
Da ist es auch nicht verwunderlich, dass Flugschulen damit werben, die beste Ausbildung, die höchste Rate bestandener Prüfungen, die besten Kontakte zu Airlines und damit super Jobaussichten zu bieten.
Du musst dir aber dein eigenes Bild machen. Schließlich investierst du viel Zeit und Geld in deine Ausbildung.
Deswegen ist es wichtig, dass du die richtige Wahl der Flugschule triffst. Nimm dir also die Zeit und prüfe genau welche Flugschule für dich die passende ist.
Erst wenn du die Wahl der Flugschule getroffen hast, würde ich mir Gedanken über die Finanzierung der Ausbildung machen.
5. Checke deine Finanzen bevor du Pilot wirst
Gerade weil eine Pilotenausbildung so teuer ist, solltest du dir die Finanzierung genau anschauen.
Viele angehenden Piloten haben keine reichen Eltern, die die Ausbildung bezahlen können. Deswegen verschulden sich viele und nehmen einen Kredit bei der Bank auf.
Die Aufnahme eines Kredites für die Ausbildung birgt jedoch einige große Risiken.
Es gibt viele angehenden Piloten, die einen Kredit aufgenommen haben und nach der Ausbildung keinen Job gefunden haben. Sie konnten die hohen Zinsen und Raten für den Kredit nicht zurück zahlen. Somit mussten sie Privatinsolvenz anmelden.
Zudem ist nicht jede Bank mit der Finanzierung der Pilotenausbildung vertraut. Die Bank sollte sich also mit der Finanzierung von Pilotenausbildungen auskennen.
Damit du nicht in diese Schwierigkeiten kommst, überdenke deinen Weg zur Pilotenlizenz. Möglicherweise beeinflusst die Finanzierung deinen Weg zur Lizenz. Frage dich selber, welcher Weg für dich der richtige ist.
6. Mach ein Medical - Deine medizinische Lizenz als Pilot
Neben den zuvor genannten Überlegungen, kannst du deine Gesundheit nur bedingt beeinflussen. Klar kannst du dich gesund ernähren und dich sportlich fit halten. Aber auf viele Erkrankungen haben wir keinen Einfluss.
Als Pilot ist aber deine Gesundheit von zentraler Bedeutung.
Jeder Pilot braucht ein medizinisches Tauglichkeitszeugnis. Dieses wird Medical genannt.
Dabei gibt es mehrere Klassen. Die Medical Klassen unterschieden sich in den Anforderungen und wie lange es gültig ist. Als Airline-Pilot brauchst du aber unbedingt die Medical Klasse 1. Dies entspricht den höchsten Anforderungen in der Flugmedizin.
Das hört sich jetzt schlimmer an als es ist. Du musst kein Leistungssportler sein, um die Anforderungen für ein Medical Class 1 zu erfüllen.
Für die Untersuchungen musst du zu einem Flugmediziner. Er untersucht dich nach den gesetzlichen Vorgaben. Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, wird er dir ein Medical ausstellen.
Hast du diese Hürde genommen kannst du dich entweder für die Pilotenausbildung bewerben oder dich direkt bei einer Flugschule anmelden.
7. Aufnahmetests für die Flugschule bestehen
Bei einigen Flugschulen musst du vor deiner Ausbildung noch einen Aufnahmetest bestehe.
Einerseits sichern sich damit die Flugschulen ab, dass du auch wirklich in der Lage bist die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Auf der anderen Seite ist es für dich auch gut zu wissen, dass du grundsätzlich die Fähigkeiten zum Piloten mitbringst. Schließlich investierst du viel Zeit und Geld in deine Ausbildung.
Hast du die Tests bestanden, geht es mit der Ausbildung los.
8. Deine Ausbildung zum Piloten beginnt mit dem Flugtraining
Jede Flugausbildung besteht immer aus Theorie und Praxis.
Bei manchen Ausbildungen durchläufst du zu erst die komplette Theorie, bevor es mit dem praktischen Flugtraining weiter geht. Bei einer andere Flugschulen wirst du erst ein Teil der Theorie durchlaufen und schon gleichzeitig mit dem Fliegen beginnen.
Beides ist möglich. Aber wie die Ausbildung im einzelnen aufgebaut ist, hängt letztendlich von deiner Flugschule ab.
Theorieunterricht
Du nimmst also am Theorieunterricht teil. Dabei lernst du viel über Aerodynamik, Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Kommunikation und vieles mehr.
Die Theorie ist notwendig, damit du verstehst was bei einem Flug alles passiert. Wie du später feststellen wirst, passiert im Flug sehr viel gleichzeitig. Teilweise sind Situationen auch zeitkritisch. Dann musst du auf dein theoretisches Wissen zurückgreifen können.
Deswegen wird dein Wissen auch durch Tests abgefragt.
Anschließend an jede Theoriephase musst du die schriftlichen Tests bestehen. Du wirst in jedem Fach einzeln geprüft und musst jedes einzelne bestehen.
Das Flugtraining - Lerne wie du ein Flugzeug praktisch fliegst.
Nach so viel Theorie steht endlich das praktische Flugtraining auf dem Plan.
Das Flugtraining ist nicht in mehrere Fächerunterteilt, aber in mehrere Ausbildungsphasen.
Am Anfang deiner Ausbildung steht in der ersten Phase das Starten und Landen im Vordergrund. In einer weiteren Phase wird es dann um das Navigieren gehen. So wirst du Schritt für Schritt auch praktisch als Pilot ausgebildet.
Am Ende jeder Praxisphase steht wieder ein Test an. Dieser Test wird Check-Flug genannt. Dabei musst du dein erlerntes fliegerisches Können unter Beweis stellen. Dafür sitzt ein Fluglehrer neben dir und bewertet deine Leistung. Du kannst dir einen Check-Flug vorstellen, wie eine Führerscheinprüfung.
Hast du alle praktischen und theoretischen Prüfungen gemeistert, wird dir von der Luftfahrtbehörde deine Lizenz ausgestellt. Du bist jetzt schon ein Pilot, egal welche Lizenz du bis jetzt erworben hast.
Aber du möchtest ja Airline Pilot werden und wie ich anfangs erklärt habe, gibt es keine Ausbildung direkt zur Airline Piloten Lizenz.
Deswegen durchläufst du viel mehr mehrere Ausbildungen hintereinander.
Eine Flugtraining ist nicht genug - Wie du vom privat Piloten zum Airline Piloten wirst.
Für jede Lizenz (PPL, CPL oder ATPL) durchläufst du immer wieder eine Theorie- und eine Praxisphase. Zusätzlich musst du ebenfalls immer die theoretischen und praktischen Prüfungen bestehen.
Auch für die Airline Piloten Lizenz musst du durch die theoretische und praktische Ausbildung. Aber bei dieser Lizenz, kannst du vorerst nur die Theoretische Prüfung ablegen.
Damit du auch die praktische Prüfung machen kannst, musst du viele Flugstunden sammeln. Erst wenn du 1.500 Flugstunden als Pilot gesammelt hast, kannst du die praktische Prüfung ablegen.
Wie sammelst du also die Flugstunden?
9. Du musst Flugstunden sammeln
Das sammeln von Flugstunden kann eine große Herausforderung darstellen. Denn jede Flugstunde kostet ebenfalls Geld. Wenn du jede Flugstunde selber bezahlen müsstet, kostet dich das Sammeln der Flugstunden ein Vermögen.
Deswegen machen viele angehenden Piloten neben einer kommerziellen Lizenz auch noch die Berechtigung zum Fluglehrer.
Dies hat mehrer entscheidende Vorteile. Zum einen sammelst du recht schnell viele Flugstunden und zum anderen verdienst damit Geld und musst die Flugstunden nicht bezahlen.
Weitere Möglichkeiten wie du Stunden sammeln kannst findest du in diesem Beitrag.
Die Hürde von 1.500 Flugstunden ist sehr groß, weswegen es schwierig ist Airline Pilot zu werden.
In Nordamerika und auch teilweise in anderen Ländern der Welt brauchst du unbedingt die Airline Piloten Lizenz (ATPL), um dich bei einer Airline bewerben zu können.
Aber das gilt nicht für alle Länder. In manchen Ländern reicht eine kommerzielle Pilotenlizenz mit entsprechenden Zusatzberechtigungen aus. Dann kannst du auch schon mit deutlich weniger Flugstunden bei einer Airline Pilot werden.
In Europa und Asien zum Beispiel reicht oft eine kommerzielle Piloten Lizenz mit zusätzlichen Berechtigungen aus. Dann kannst du dich schon mit ungefähr 250 Flugstunden schon bei den großen Airlines bewerben.
10. Bewirb dich bei einer Airline als Pilot
Es gibt immer wieder Zeiten, da werden weltweit keine oder kaum Piloten gesucht oder eingestellt. Also schau auf den Plattformen der Airlines immer wieder vorbei, ob gerade Piloten von einer Airline gesucht werden.
Dann solltest du dich schnellst möglich bewerben. Während du dich heute noch bewerben kannst, kann es morgen schon zu spät sein. Du kannst dann deine Bewerbung nicht mehr abgeben und musst auf die nächste Ausschreibung warten.
Bewerbung abschicken - Das musst du beachten!
Bevor du dich bei einer Airline bewirbst, solltest du unbedingt ganz genau die Voraussetzungen für die Bewerbung überprüfen. Erfüllst du nicht alle Kriterien in einer Stellenbeschreibung, brauchst du dich in der Regel auch nicht bewerben.
Die Airlines erhalten so viele Bewerbungen, dass sie sich erlauben können Kandidaten auszusortieren, die nicht alle Kriterien erfüllen.
Erfüllst du aber alle Kriterien, stelle alle Unterlagen zusammen und bewirb dich.
Anschließend wird dich die Airline zu den gefürchteten Pilotentests einladen.
Pilotentests und Interview bestehen
Die Pilotentests sind oft gefürchtet, da viele nicht genau wissen, was sie da erwartet.
Bereite dich auf jeden Fall auf die Tests vor.
Du wirst feststellen, dass bei vielen Airlines die gleichen Tests eingesetzt werden.
Die Tests sollen deine Leistungsfähigkeit prüfen. Bist du gut vorbereitet und dadurch entspannter wirst du eher deine beste Leistung abrufen können.
Daher geht es bei der Testvorbereitung darum, dass du für dich Lösungswege für die Tests erarbeitest.
Du bist entspannter und dadurch leistungsfähiger.
Am Ende eines Auswahlverfahren steht immer noch das Interview.
Oftmals führst du ein Gespräch mit einem Piloten der Airline. Aber es können auch Psychologen oder andere Vertreter des Managements dabei sein.
Im gesamten Auswahlverfahren wird darauf geachtet, ob du zur Firmenkultur passt.
Es gibt nun mal viele Piloten, aber nur wenige können eingestellt werden. Daher werden Piloten eingestellt, die am besten zur Firma passen.
Die Airlines schreiben dir aber nicht auf welche Charaktereigenschaften sie gerne von dir sehen möchten. Also ist es schwer sich hierauf vorzubereiten.
Aber wenn du alle von dir überzeugen kannst, wirst du einen Arbeitsvertrag erhalten und als Airline Pilot arbeiten.
Doch deine Ausbildung ist immer noch nicht abgeschlossen.
11. Deine Airline bildet dich zum Airline Piloten aus
Erst einmal hast du es geschafft und einen der begehrten Arbeitsplätze bei einer Airline bekommen. Ab jetzt fängt dein Pilotenleben so richtig erst an.
Du hast jetzt eine Lizenz und einen Arbeitsvertrag. Normalerweise fehlt aber noch eine Berechtigung für das spezielle Flugzeug, das du jetzt fliegen sollst.
Wenn du einen Führerschein fürs Auto machst, darfst du anschließend jedes Auto fahren. Das gilt leider nicht für die Fliegerei.
Selbst mit einer Airline Piloten Lizenz (ATPL) darfst du nicht alle Flugzeuge fliegen.
Du musst erst auf ein spezielles Flugzeug geschult werden.
Passagierflugzeuge sind so komplex, dass du immer ein spezielles Training brauchst. Dieses spezielle Training ist das Type-Rating.
Type-Rating - Du wirst als Pilot für ein Passagierflugzeug geschult.
Während deiner Ausbildung bist du eher kleine Flugzeuge geflogen. Die meiste Zeit wahrscheinlich auch nur einmotorige Flugzeuge.
Ein Passagierflugzeug mit mehreren hunderten Personen an Bord zu fliegen ist da doch etwas anderes.
Das Flugzeug hat wesentlich mehr und komplexere Systeme als deine Schulungsflugzeuge.
Gerade weil die Flugzeuge so komplex und auch unterschiedlich sind, musst du für jedes Flugzeug ein Type-Rating machen.
Was ist dieses Type-Rating genau?
Es ist ein sehr intensives Training für dieses eine Flugzeug und dauert ungefähr drei Monate.
Das gesamte Training wirst du in einem Simulator durchlaufen. Dort findest du ein komplettes Cockpit des Flugzeuges wieder. Dabei funktionieren alle Systeme genauso wie im richtigen Flugzeug.
In dieser Zeit lernst du also alle Systeme kennen und erlernst, wie du mit Fehlern und Systemausfällen umzugehen.
Zum Beispiel wird geübt, wie der Ausfall eines Triebwerks abgearbeitet wird. Was du zu machen hast, wenn das Fahrwerk nicht ausfährt, und vieles mehr.
Am Ende des Trainings steht wieder ein Check-Flug an.
Hast du das Type-Rating absolviert, wird dir das Type-Rating in deiner Lizenz eingetragen. Erst wenn dein Type-Rating in deiner Lizenz eingetragen wurde, bist du berechtigt das Flugzeug auch wirklich fliegen.
Deine nächsten Flüge werden daher im echten Flugzeug mit Passagieren stattfinden.
Dennoch fehlt noch ein letzter Ausbildungsschritt - das Line Training.
Line Training - Pilotenausbildung im Linienbetrieb
Das Line Training soll dich fit machen für den alltäglichen Flugbetrieb. Du bist zwar top ausgebildet und hast eine Pilotenlizenz mit allen Berechtigungen und ein Type-Rating für dein Flugzeug.
Möglicherweise hast du bis jetzt aber noch nie in einem Flugbetrieb gearbeitet.
Im Flugbetriebe kommen auf einmal ganz neue Aufgaben und Herausforderungen auf dich zu.
Einerseits lernst du dein Flugzeug jetzt erst richtig kennen. Zum anderen lernst du die Arbeitsabläufe der Airline kennen.
Deswegen wird in dieser Phase immer ein erfahrener Kapitän neben dir sitzen, der zugleich auch Fluglehrer ist.
Erst nach Abschluss dieser Phase bist du ein vollwertiges Mitglied der Cockpit Crew.
War die Seite hilfreich für dich?
Dann teile sie mit deinen Freunden! Denn auch sie sollen von dem Inhalt profitieren.